Zuerst eine kleine Begriffserklärung:
Die weit verbreiteten Begriffe Monogamie und Polygamie werden häufig leider falsch verwendet. „Gamos“ bedeutet übersetzt „Ehe“, somit kann man nur verheiratete Paare als monogam bezeichnen und polygam-lebende Menschen sind in unserer Gesetzgebung (aktuell noch) nicht vorgesehen.
Menschen, die feste Beziehungen zu mehreren Partnern pflegen heißen richtig: polyamor
Wie mein damaliger Partner und ich unsere Polyamorie gelebt haben, haben wir der Stuttgarter Zeitung gegenüber erklärt und dabei ist dieser Artikel entstanden:
Achtung! Neuer Artikel! Der alte war gekürzt. Hab ich leider erst jetzt bemerkt .
In der Polyamorie gibt es keine gesellschaftlich festgelegten Normen, weshalb wir in diesem Artikel auch nur erzählen wie wir die Polyamorie gelebt haben. Es handelt sich also nur um ein Beispiel und keine feste „Gebrauchsanweisung“.
Ja, wir sind mittlerweile leider getrennt, woraus man lernen kann, dass Polyamorie auch kein Garant für ewiges Beziehungsglück ist, auch wenn einige Neueinsteiger das zu hoffen scheinen.
Lest euch doch einfach zuerst den Artikel durch und ich beantworte hier gerne Fragen, die dann noch übrig bleiben.
Das Stimmungsbild entsteht ganz einfach durch die Diskussionsbeiträge. Außerdem ist mir nicht bewusst, dass wir uns fremde Themen erstmal mittels Stimmungsbild - vermutlich meinst du per Abstimmung - bewilligen lassen müssen.
@Lilien Ich finde dieses Thema ziemlich spannend und fremd. Ich vermute mal, dass es nicht wirklich mein Ding ist, aber andererseits kann ich mir auch vorstellen, wie es ist polyamor zu leben, in einer Gesellschaft, in der wir immer noch künstlich-ethisch-christlich an der Monogamie und der impliziten seriellen Monoamorie festhalten wollen/müssen. Obwohl auch bei den seriell Monoamoren immer wieder Phasen von Polyamorie enthalten sein können. Denn ich denke viele Menschen leben in einer festen Beziehung und „springen zur Seite“ oder flirten intensiv mit einem anderen Menschen ohne deswegen den Partner wirklich verlassen zu wollen oder zu denken, dass ein „Wechsel“ die bessere Option wäre.
Aber wir sind monoamor aufgezogen worden, vermutlich vornehmlich von Institutionen, deren Hirten von Monoamorie auch nicht viel hielten. Und wir halten moralisch an diesem Konstrukt fest bis zum großen Knall.
Aus meiner Sicht sind beide Arten zu sein/Leben zu wollen völlig gleichwertig.
„Gegen“ heißt für mich hier eigentlich nur „entweder machst du es so oder anders“, aber ich verstehe was du meinst. Wie würdest du es denn umformulieren?
Hey, mir ist gerade erst aufgefallen, dass der Link zu einem gekürzten Artikel führt. Ich hab den 4 mal so langen Artikel jetzt oben eingepflegt (den Link ersetzt).
Super ärgerlich, ich hoffe, dass ich euch mit diesem Post noch darauf aufmerksam machen kann.
das führt aber steuerrechtlich zu unübersehbaren/unbeherrschbaren Nicht-Ehegatten-Sptlitting…
verwildert wucherne Verhältnisse! :- )
+++nicht als Hippie+++
Wir haben durch Flüchtlinge das Problem der rechtlichen Bewertung von Vielehen schon heute. Da sind Familien angekommen, in denen sich eine Zweit-Frau als „Schwester“ verkauft, weil sie um das Unverständnis unserer Gesellschaft für ihr ganz legal eingegangenes Lebensmodell wissen. Und ich habe lernen müssen, dass diese Menschen keineswegs unglücklicher in diesen Vielehen sind. Sie ermöglichen den Frauen einen flexiblere Wahl zwischen der in die Familie gerichteten Mutter- und Haus-x-rolle und einer nach außen gerichteten Rolle, die etwas von den Zwängen befreit ist, den Laden am laufen halten und zurückstecken zu müssen.
Natürlich würde ich mir wünschen, dass wir Männer und Sonstige auch die Freiheit der flexiblen Wahl unserer Rolle bekommen, was in der Vielehe aus islamischem Kulturkreis nicht gegeben ist. Aber jedenfalls müssen wir uns auf die Dauer mit dem Status und der Absicherung der Vielehe auch in unserem Rechts- und Sozialsystem befassen, denn sie ist hier angekommen und man kann diesen Lebensmodellen m.E. nicht im Nachhinein die Legalität entziehen! Welche Rente steht diesen Menschen zu? Was bedeutet das für das Erbrecht? Was, wenn einen Beziehung nach Jahren mit Karacho scheitert oder formlos einschläft?
Die Flüchtlinge stehen so unter Beschuss, die werden das Thema nicht selbst aufbringen sondern sich irgendwie arrangieren. Aber für uns könnte diese Wirklichkeit in unserem Lande einen Impuls geben.