Das Losverfahren. Einzige politische Weiterentwicklung der Demokratie

Liebe DiB-Zugewandte,

die Demokratie scheitert auch in dieser Epoche an sich selbst.
Wir müssen loskommen von dem vorhersehbaren Lauf der Dinge.
Haben wir doch den Mut zu anderen Demokratie-Prozessen. Lassen wir uns auf das Los ein.
Das Los ist nicht gleichbedeutend mit Inkompetenz. Es durchbricht hingegen Vorteilsgemeinschaft. Und ist daher ein besserer Spiegel der Gesellschaft.
Befassen wir uns doch mit dieser Idee:

Gut, die Ini war damals abstrakt. Aber sie bietet den Ansatz zu einem vernünftigen Weg. Das gilt auch für

Wollen wir wirklich bestimmte Interessen aushebeln zugunsten demokratischerer Prozesse,
brauchen wir einen Mix aus Los und Wahl im Einklang aktueller Vorgaben.
Losen wir Teams - und alle Strukturen.

Wer ernsthaft an diesem Ansatz arbeiten mag, melde sich bei mir bitte per PN.

Euer Thomas

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An diesem Thema arbeitet auch der Themenkreis Soziale Demokratie, Transparenz und Mitbestimmung.

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Das Los bewirkt keine Beteiligung. Weil sich niemand beteiligt. Das Ende der Beteiligung.

Da du selbst dieses Thema eingebracht hast und jetzt so einen Kommentar schreibst, kann ich ihn nur als Ironie erfassen. Ansonsten müsste ich davon ausgehen, dass du nach 8 Tagen deine Meinung komplett geändert hast.

Warum also ein ironischer Kommentar? Haben sich zu wenig oder niemand bei dir gemeldet? Eine Regel für den MP ist, dass wir Ironie etc. unterlassen sollten, weil nur selten erkennbar. Nur weil sich niemand oder zu wenige bei dir gemeldet haben, heißt das nicht, dass niemand daran Interesse hat. Vielleicht liegt es nur daran, dass bereits 2 Inis angenommen wurden und mensch sich momentan gerade mit anderen Themen beschäftigt, die noch nicht durch sind.

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mit…?
Verfahren ist klar.
‚Cultur clush unter Auserwählten‘. ;- )
Plus ‚Unsicherheit‘, ob das Gremium ‚das Gremium‘ war (wie gross muss der ‚Kongress‘ sein, um statistisch korrekt zu sein?)

Ehrlich, ich wüsste gerne DIE Alternative zu dem ‚Funktionärsparlamenrarismus‘.
UND
Mir fehlt Expertise beim Zufall.
Sorry.
Lobbycontrol u. Abgeordnetenwatch würde mir schon genügen.
Ach!
Und bessere, präzisere Verfassung wäre klasse.

Ich glaube, es ging letztlich doch um eine Verwendung des Loses innerhalb von DiB. Was ich auch für keine schlechte Idee halte, aber bislang auch keine zündende Idee habe, wie man es umsetzen könnte.

Ich habe einiges über Losverfahren gelesen, zuletzt das Buch von Hubertus Buchstein

das sehr ausführlich die Verwendung des Loses in der politischen Geschichte darlegt. Dabei gab es Losverfahren sowohl in Demokratien wie Athen als auch in Oligarchien oder Aristokratien wie z.B. Venedig und Florenz.
Dem Los wurden dabei vor allem verschiedene Eigenschaften zugeschrieben:

  • Verhinderung von Korruption
  • Vermeidung von Streit und Machtkämpfen (z.B. zwischen führenden Familien)
  • Ermöglichung eines hohen Grades an Partizipation durch eine relativ schnelle Rotation ohne allzu großen Aufwand…

Daneben gibt es den Zweig der deliberativen Demokratietheorie, die vor allem die zentrale Bedeutung der Diskussion für politische Entscheidungen betont. Hier führt er Untersuchungen an, die unterstreichen, dass die Qualität dieser Diskussionen in heterogenen Gremien viel besser ist. Und genau das bietet ein gelostes Gremium: Ein Sammelsurium von Leuten unterschiedlicher Herkunft und Stellung. Das sind offenbar sehr gute Voraussetzungen für eine Ergebnisoffene Diskussion, die nicht von Machtfaktoren dominiert wird. Diese Voraussetzungen bringen Parlamente einfach nicht mit.

Was die Korruptionsbekämpfung angeht sind mir beim Lesen des Buches noch ein paar andere Anwendungsmöglichkeiten eingefallen. Z.B. könnte man Gremien, die derzeit durch Parteienproporz besetzt werden durch Auslosen aus einem Pool geeigneter Kandidaten besetzen. Spontan würde mir da der Rundfunkrat und das Bundesverfassungsgericht einfallen. Gerade bei letzterem wäre es auch lohnend, für jeden Prozess neu auszulosen, dann könnte man keine gewogenen Richter mehr gezielt dort plazieren. Selbstverständlich kommt hier aber nur eine Auslosung aus einem handverlesenen Kreis von Juristen mit der entsprechenden Qualifikation in Frage.

Das zeigt schon: Losen kann als ein Aspekt der Ämterbesetzung mit verschiedenen anderen Verfahren kombiniert werden, es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Mit ein wenig Mut zum Experimentieren kann man sicher eine sehr viel bessere Form der Demokratie finden als wir sie derzeit haben. Und das war letztlich das antike Griechenland: Ein Experimentierlabor für Staatsformen bestehend aus einer Menge kleiner Staaten mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden.

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Denkmal:

  1. Weiterentwicklung oder ‚back to the roots‘?

  2. Die andere Lehre aus der Geschichte ist - die weniger romantische, dass solche ‚atomisierten‘ politischen Strukturen selten kohärente übergeordnete Ziele verfolgen und Usurpatoren in diesem ‚Machtvakuum‘ leichte Beute abgeben. Dass der Attischer Bund die Perser überlebte war schon ein Wunder. Dass danach Athen eine Hegemonie erlang war keiner.

Muss sich die Geschichte wiederholen?

Die hier

würden das Losverfahren in der Moderne versuchen.

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DIE PARTEI Hessen hat heute die Liste für die BTW ausgelost, schönes Losgerät!

https://twitter.com/PARTEI_HE/status/1314907333655486464

https://twitter.com/PARTEI_HE/status/1314908457762525185

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Ich kann nicht anders, bin skeptisch.
Betrachte das als ‚schönes Experiment‘.

Wie BGE auch.
Mann! Das wird ein Wirbel geben
;- )

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Da du ja Erfahrung zu haben scheinst, dann kannst du das doch hier auch einbringen. Da Du eventuell das Wissen um SK hast, kannst du doch deine Kritik in SK packen und uns gemeinsam Lösungen finden lassen.

EDIT: Mist, hab was vergessen.

- nicht als Mod -

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Partizipation geht auch anders,
Expertise geht ggf. in Keller, muss(!) moderiert/fachlich begleitet werden,

Was dafür spricht ist, dass sich keine ‚elitäre Funktionsträger‘ etablieren können.

Das ist also ein ‚radikaler Ansatz‘ der Expertise hintenan stellt, und permanent welche generieren muss.

Mein Vorschlag geht analog der Leienkirche ;- )
Experte unterstützt paar rotierende Geloste/Freiwillige, die die eigentliche Arbeit machen

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Ich frage mich allerdings, ob man al Wähler*in auf die Expertise, die Kandidaten bei einem Aufstieg innerhalb einer Parteihierarchie gewinnt nicht besser verzichten würde.
Kein Abgeordneter hat die Expertise in allen Fachbereichen, über die abgestimmt wird. Dafür haben viele davon ganz andere Erfahrungen als die Durchschnittsbevölkerung. Aus ihrer Sicht mag z.B. das Credo „Deutschland geht es gut“ tatsächlich subjektive Erfahrung sein.

Ich will lieber, dass ein Obdachloser wichtige Entscheidungen für mich trifft, als jemand, der es für völlig normal hält 10 000 Euro für einen einzigen Vortrag zu kassieren. Dafür arbeiten andere mehrere Monate! Wie soll so jemand auch nur ansatzweise nachvollziehen können, welche Probleme jemand hat dem ein paar hundert Euro für die Miete fehlen?

Aber das Entscheidende ist ja, dass meist keine Einzelposten ausgelost werden sondern Gremien. Und hier kommt dann z.B. auch zum Tragen, dass dort nicht schon von Anfang an Gegnerschaften und Machtkämpfe vorherrschen (Parteimitglieder müssen ja meist aus Prinzip schlecht finden, was die Gegenparteien sagen). Wie soll so ein Konsens (mit dem (fast) alle leben können) gefunden werden? So behilft man sich mit einem Kompromiss, also einem Deal in der Form: Dafür das wir A bekommen bekommt ihr B, egal ob das eine sinnvolle Gesamtlösung ergibt).

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Nun, die Expertise kommt zu Politik - Abgeordnete/r o. Geloste/r ist einerlei - oft eh von Aussen: Ethikkommission, Wirtschaftsweisen, Lobbyisten solche u. solche, etc.
So gesehen…

Andersherum. Wenn ich mir vorstelle, dass ein Zufallshaufen Dilettanten nur mit ‚ad hoc Befähigung‘ …

Irgendwie ist’s mir kontrintuitiv.
;- )

Wir könnten
ein Arbeitsteam
UNITED 4 BUNDESTAG losen.

Veröffentlichen wir die Einladung an alle verifizierten Beweger*innen die nachweislich zugunsten dieser U4B-Strategie im DiB-Auftrag mit den anderen Beteiligten den bisherigen Entwurf in einen anerkennenswerten Rahmen bringen.

Wenn Euch dieser Vorschlag zusagt, treten wir damit an den Bundesvorstand heran.

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Lieber Thomas, du weist, das ich ein Freund des Losverfahrens bzgl. Mandate und Ämter bin. Eine Arbeitsgruppe auszulosen widerspricht mMn der Idee des Losens. Eine Arbeitsgruppe kann angeboten werden und Interessierte können sich dafür bewerben. Das Los ist hier völlig fehl am Platz.

No Mod

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Ich stelle es mir etwa folgendermaßen vor:

Es werden zwei Lostöpfe angelegt.
Einer für Personen die sich bereits thematisch eingearbeitet haben und Parteimitglieder sind.

Der andere Topf für Volonteers.

Aus beiden Töpfen werden öffentlich mindestens 3 Personen gelost. Im Idealfall quotiert.
Den Personen sollte bewusst sein das die Arbeit unter den Terminzwängen der herannagenden Bundestagswahl steht und daher vorangetrieben werden muss.

Dieser Prozess kann bis Mitte/Ende November beendet werden.

Die geloste Gruppe organisiert sich und hält Arbeitstreffen (Calls) ab um besagten Rahmen zu erarbeiten.

Hier füge ich eine anonyme Abfrage hinzu, um eine Ahnung zu bekommen, ob an dieser Verfahrensweise Interesse besteht.
Bitte unterstützt diese Abfrage in dem ihr potentiell Interessierte darauf hinweist, die Zeit drängt. Danke!

Auswahl Arbeitteam „Wie wird DiB Container für U4B?“
  • Ich bin verifizierte*r Beweger*in und habe Interesse per Los mit zu arbeiten.
  • Ich bin Parteimitglied und habe Interesse per Los mit zu arbeiten.

0 Teilnehmer

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Ich bin Parteimitglied und schlage vor, dass wir unser Wahlkampfteam wie geplant arbeiten lassen und ggf. Ideen übermitteln oder Kontakte mitteilen, wenn wir sie haben, um zielgenaue Arbeit zu ermöglichen.

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Geloste Gruppe und Wahlkampteam können eng zusammen arbeiten.

Jedenfalls muss grade das Wahlkampfteam Nachhilfe in der Container-Idee nehmen, denn Damit treten wir an und das bedeutet eine wesentliche Veränderung und ein Zugpferd für die von der Zersplitterung der Progressiven genervten potenziellen Wähler.

Wir können und wollen uns z.B. nicht in Abgrenzung von möglichen Partnern profilieren - ganz abgesehen davon, dass das sowieso nicht gut ankommt. Und selbstverständlich müssen die Schwerpunkte von Partnern mit eingebracht werden. Was Massentierhaltung und Klima angeht haben die da auch mehr Ahnung und sollten es am besten innerhalb des Wahlkampfteams selbst einbringen! Es muss ja nicht jeder Alles abdecken.

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