Original Veröffentlichung: Wie wollen wir in Zukunft leben? | DiB
Wir erleben gerade eine weltweite Doppelkrise in bislang nie gekanntem AusmaĂ.
Seit Monaten starren die meisten Menschen auf einen klitzekleines Ding namens Covid-19. Die Corona-Pandemie hat uns ein Jahr âbeschertâ, das wohl niemand so voraus sehen konnte. Fast surreal. Allein die Corona-Geschichte wĂ€re vor einem Jahr noch als spannender Science-Fiction-Roman in den Bestsellerlisten gelandet.
Die Pandemie hat die Welt in Atem gehalten, angehalten und tut es auch weiterhin.
Gleichzeitig â und das ist zu weit aus dem Blick geraten â schreitet die Klimakrise voran. Die Umweltverschmutzung ist kein bisschen weniger geworden, die Temperaturen steigen immer weiter an, es regnete im dritten Jahr nacheinander viel zu wenig.
Gleichzeitig wird ein Kohleausstieg vereinbart, der das Pariser Klimaschutzabkommen durch die kalte KĂŒche torpediert, der Ausbau von Wind- und Solarenergie wird systematisch verzögert.
In dieser (Doppel-)Krise wird deutlich, was wirklich wichtig ist. Wir erkennen, was in den letzten Jahrzehnten bedenkenlos kommerzialisiert und meistbietend verscherbelt wurde. In der Corona Krise ist das jetzt alles systemrelevant: Gesundheit, Bildung, Wohnen, Nahrung, Kultur und MobilitÀt.
Wir beginnen zu verstehen, dass genau diese Bereiche vor den altbekannten Marktmechanismen geschĂŒtzt werden mĂŒssen.
Unsere GrundbedĂŒrfnisse mĂŒssen zuverlĂ€ssig in einer guten QualtitĂ€t gedeckt sein, nicht nur dann, wenn der Markt es zulĂ€sst. Es sind eben die Bereiche, in denen wir uns als Gesellschaft transformieren können und parallel uns als Individuen. Beides ist dringend notwendig.
Ein Pflegeheim, ein Dach ĂŒber dem Kopf, eine BĂŒrgerwindanlage oder ein Puppentheater fĂŒr unsere Kinder, all das wird auch in Zukunft weiter nachgefragt.
Wie wollen wir in Zukunft leben und was brauchen wir dafĂŒr?
Nachhaltige Wirtschaft
- transformativ
- selbstbestimmt
- mit fairen Partnerschaften
- ökologisch
- genĂŒgsam
- sinnstiftend
Bildung
- Zugang fĂŒr alle (Inklusion)
- pÀdagogische Vielfalt
- BildungssouverÀnitÀt
- Kinder sind ein Schatz, der durch gute Bildung wÀchst
- Bildung ist der SchlĂŒssel zum Arbeitsmarkt
- Bildung ist Teilhabe
Wohnen
- nachhaltig Bauen
- sozial vielfÀltig
- bezahlbarer Wohnraum
- langfristige Nutzungsrechte
- Mitbestimmung
Energie
- innovativ und effizient
- dezentral
- bĂŒrgernah
- vielfÀltige Akteure
- erneuerbare Energien in allen Varianten
Soziales und Gesundheit
- Selbstbestimmung
- Leben in WĂŒrde
- Inklusion
- DiversitÀt
- UmgebungsqualitÀt
- Methodenvielfalt
- UnterstĂŒtzungsqualitĂ€t
ErnÀhrung
- regionale Wertschöpfung
- gesunde ErnÀhrung
- komplett biologische Landwirtschaft
- artgerechte Tierhaltung
Dazu gibt es eine FĂŒlle von Ideen, Forschungsergebnissen sowie neue Produkte und GerĂ€te. Jedes Bundesland kann in fĂŒnf Jahren einhunderttausend SolardĂ€cher schaffen. Gerade jetzt wĂ€re es wichtig und einfach, auf Massentierhaltung zu verzichten.
Der Umstieg auf eine flĂ€chendeckende MobiltĂ€t ohne fossile EnergietrĂ€ger muss endlich stattfinden. Wir brauchen dazu ein vielfĂ€ltiges, gut strukturiertes, öffentliches Verkehrsnetz, das auch in der FlĂ€che funktioniert. Energiegewinnung muss regionalisiert werden und gehört in BĂŒrgerhand. Bildung muss fĂŒr alle Menschen zugĂ€nglich werden. Gesunde ErnĂ€hrug hat auch positive Auswirkungen auf das Klima. Durch Corona gewinnt das Recht auf Leben eine ganz konkrete Bedeutung.
Zu allen sechs Kernpunkten bietet DEMOKRATIE IN BEWEGUNG konkrete VorschlÀge und Programme an. Wir stellen sie in den kommenden Wochen vor.