Staatlich geführtes Schienennetz

[Edit.
Ursprüngliches Anliegen dieser Initiative war der Ausbau des ETCS, das die Grundlage für einen autonomen Schienennverkehr darstellt. Das sollte dem Fachkräftemangel bei der Bahn entgegenwirken. Da das langfristige Ziel kleinschrittige angegangen werden muss, wurde sich jedoch auf die Verstaatlichung des Schienennetzdes fokussiert. Die Aktuelle Fassung der Initiative ist hier zu finden:
Staatlich geführtes Schienennetz - #12 von ArtemisWind ]

Diese Initiative liegt schon lange bei mir rum und kann nicht zu Ende geführt werden, da mir die Lösung fehlt, um eine Forderung zu stellen. Ich habe darum entschieden, sie hier (fast fertig) in die Runde zugeben. Es wäre natürlich hervorragend, wenn gemeinsam eine Lösung erarbeitet werden kann.

Aufruf: Ich suche Mitstreiter*innen? Expert*innen? Prüfer*innen
Kontaktart: Kommentar unter Beitrag
Inhaltliche Diskussion erwünscht?: Ja
Eine Initiative von: Artemis Wind
Bearbeitungsstatus: Idee / Entwurf
Redaktionsschluss: Bei einer sinnvollen Lösung

Einleitung:
Die Bahn leidet wie viele Branchen unter massivem Fachkräftemangel. Das ist umso ärgerlicher als sie wichtig für die Verkehrswände wäre. Autonom fahrende Züge würden die Situation erheblich entlasten.
Es scheint, als könnte autonomes Fahren bei Zügen deutlich unkomplizierter sein als bei Autos, da Züge auf Schienen fahren und in der Regel routinierten Fahrplänen folgen. Tatsächlich geht die Entwicklung aber gerade im Fernverkehr nur sehr schleppend voran (siehe Artikel von Heise).

Problembeschreibung:
Wichtig wäre ein Ausbau des ETCS (European Train Control Systems). Über dieses System können Züge geortet und kontrolliert werden, wie es bereits passiert. Anders als bei Autos, wo tatsächlich das Fahrzeug autonom fährt, würden die Züge über die Schiene als Gesamtsystem gesteuert.
Leider beißt sich die Katze hier in den Schwanz, denn der ETCS-Ausbau geht deshalb nur so langsam voran, weil es an Personal fehlt.

Forderungen
Wie kann das Berufsfeld attraktiver werden? Ich habe mit einem Mitarbeiter gesprochen. Ihm zufolge spielen hier vor allen Dingen drei Faktoren eine Rolle:

  • Arbeitszeiten: Er hat viele Nacht- Wochenend- und Feiertagsschichten. Das hängt leider auch wieder mit dem Personalmangel zusammen. Mehr Personal hieße Arbeit auf mehr Schultern verteilt.
  • Fahrtwege: Auch wieder ein Teufelskreis: Je mehr Leute im Umkreis einer Baustelle verfügbar sind, desto kürzer die Strecken. Derzeit muss Personal etwa von Dresden bis an die Ostsee fahren, weil dort Arbeitskräfte gebraucht werden.
  • Aufstiegsmöglichkeiten: Die Aufstiegschancen sind faktisch gering

Gehalt spielt laut meines Informanten eine ungeordnete Rolle. Dies die Aussagen aus seinem Umfeld.

Mögliche Lösungen und deren Probleme:

  • Roboter auch auf den Baustellen: Es handelt sich vielfach um komplexe Arbeitsabläufe, die nicht ohne weiteres durch Maschinen erledigt werden kann. Der Untergrund ist für alles, was nicht auf Beinen läuft und über Dinge hinwegsteigen kann, kaum zugänglich.
  • Arbeit durch Freiwillige: Nur wenige Aufgaben sind für Laien geeignet. Auch spielt die Sicherheit bei Gleisarbeit eine wichtige Rolle.
  • Schienenersatz auf der Straße: Auf der Straße sind autonome Fahrzeuge in absehbarer Zeit möglich. Das Problem liegt auf der Hand: Auch ein großes Straßenfahrzeug wie ein Bus kann niemals so viele Fahrgäste aufnehmen wie ein Zug. Man müsste im Grune eine Art Zug auf Rollen einführen, der parallel zur Schiene seine eigene Strecke hat (also nicht im Straßenverkehr unterwegs ist.) Das braucht aber weitreichende Umbaumaßnahmen und immer noch fehlt das Personal.

Edit.
Forderungen aus der Diskussion:

Bürokratieabbau

Der öffentliche Schienenverkehr sollte wieder staatliche geführt werden.

Quellen

und persönlicher Kontakt

Hier übrigens ein Video, das ein Beispiel zeigt, wie automatisierte Maschinenarbeit auf der Baustelle funktionieren kann:

Allerdings gibt es Aufgaben, die weniger gut automatisiert werden können.

1 „Gefällt mir“

Interessantes Thema - vor allem für mich :heart_eyes:
→ Die Eisenbahn mit allen Themen drumherum (und das sind sehr viele) fasziniert mich seit meiner frühesten Kindheit. Ich habe 2018/19 eine Ausbildung zum Triebfahrzeugführer (Tf), umgangssprachlich Lokführer, gemacht und fahre seither in meiner Freizeit (aktuell trotzdem 40 h/Woche :star_struck:) Züge durch die Gegend.
Darum würde ich von mir behaupten, fundierte Expertise zu besitzen.

Nun zu deiner Ini: Was ist denn nun deine Forderung?
In der Überschrift steht etwas von Autonomie, in deiner Forderung aber dann nicht. Dort steht eigtl. gar keine Forderung.

Die Probleme, bzw. aktuelle Situation, welche Du durch deinen Bekannten erfahren hast, kann ich 1:1 bestätigen. Wechselschichten mit unregelmässigen Zeiten und Abfolgen an 365 Tagen. 4x Frühschicht heisst nicht 4x gleicher Dienstbeginn und -schluss. Zu wenig Personal (ausser in der Verwaltung), zu viel Bürokratie, zu wenig Expertise bei Entscheidenden (auch in der Politik), marodes System (vor allem in Deutschland), uvm.

Wenn wir also wissen, was Du forderst, können wir konkret ins Thema einsteigen.
Falls es Dir um „echtes autonomisches Fahren“ bei der Eisenbahn geht (nicht nur eine Handvoll kleiner Strecken), dann macht eine Ini keinen Sinn. Das wird es in diesem Jahrhundert in Europa nicht geben (können).

1 „Gefällt mir“

Ich erinnere mich. Freut mich erst mal, dass du in das Thema miteinsteigst. Je mehr Experten, desto besser.
Was die Forderung betrifft: Ich habe es oben ja geschildert. Mein Anliegen ist in der Tat der Ausbau des ETCS, da autonomer Schienenverkehr (wenigstens erst mal auf den Hauptstrecken. Erweitern geht immer) dem Personalmangel entgegenwirken würde. Derzeit werden autofreie Innenstädte gefordert, aber defakto können die öffentlichen Verkehrsmittel den Umstieg so vieler Menschen auf Bus und Bahn gar nicht stemmen. Ich habe dann erst einmal nachgeforscht, wo die Probleme liegen. Was steht dem autonomen Zugverkehr im Wege? Die Probleme habe ich in der Initiative ja auch dargelegt.
Dann habe ich über eine Lösung nachgedacht, aber am Ende kam ich immer wieder auf den Personamangel zurück. Am Ende schien es mir sinnvoller, wenn ich die Initiative einer größeren Runde zugänglich mache. Mehr Köpfe, mehr Ideen.
Kurz: Die Forderung ist der Ausbau des ETCS. Das lässt sich jedoch erst fordern, wenn es einen konkreten Plan zur Umsetzung gibt.
Hauptfrage also: Wie lässt sich der Ausbau des ETCS umsetzen?

Soll ich die Initiative erst ins allgemeine Forum stellen? Ich habe darüber nachgedacht, fand sie dann aber doch schon ein bisschen zu konkret und themenspezifisch fürs Forum, verglichen mit anderen, sehr allgemeinen Themen im Forum.

2 „Gefällt mir“

Gut, dann vorab ein paar Erläuterungen für Menschen ohne, bzw. mit wenig Eisenbahnwissen:

  • ETCS ist kein autonomes Fahren, sondern eine digitale Unterstützung. Grob gesagt hilft es, schnellere Geschwindigkeiten zu fahren durch kürzere Sicherheitsabstände. Wie dein obiger Link richtig sagt, wäre ETCS erst die Grundlage für autonomes Fahren (Automatic Train Operation – Wikipedia).
  • Nicht nur die Forderung nach flächendeckendem ETCS gibt es bereits seit über 20 Jahren, sondern auch die Verpflichtung des Ausbaus bei neuen Strecken und bei der Ertüchtigung alter Strecken. Insofern ist deine Initiative obsolet.

Was fehlt für eine echte Verkehrswende (da ist ETCS nur ein Teilstück), ist der echte Wille - sowohl in der Politik, als auch bei den Bürger*innen - Punkt 1.
Wenn Punkt 1 vorhanden wäre, kämen wir zum Geld, viel, sehr viel Geld.

Um im Thema zu bleiben: Warum stockt der ETCS-Ausbau in D, ist aber in der Schweiz, BeNeLux und Skandinavien nahezu flächendeckend vorhanden?
Zum einen, weil unser Streckennetz fast so umfangreich ist, wie das der vorgenannten zusammen.
Des weiteren, weil man es bei uns die letzten 30 Jahre hat verkommen lassen. Und auch die 30 Jahre davor, war man eher auf günstige Instandhaltung, als auf zeitgemässe Erneuerung bedacht.

Würde man es mit den anderen Ländern gleichtun wollen, bräuchten wir ohne Geldsorgen (!), mit ausreichendem Personal (!) trotzdem gut 50 Jahre um das hinzubekommen.

Wir hatten nach der Wende, zur Vereinigung der Deutschen Bahn und der Deutschen Reichsbahn, kurz die Gelegenheit, das Beste aus beiden Welten zusammenzuführen. Wollte man aber nicht und entschied sich zu privatisieren und auszuschlachten, Immobilien und Grundstücke zu verkaufen und Strecken stillzulegen.



Eine politische Forderung (wir sind ja hier bei DiB :dib_spirit:) könnte sein, dass man zunächst die Eisenbahninfrastruktur wieder zu 100 % in Staatshand holt und auch wie ein Staatsunternehmen führt. Tf oder Servicemitarbeitende müssen nicht wieder beamtet werden, das meine ich nicht.

Allen sollte klar sein, dass man mit Infrastruktur kein Geld verdienen kann, wenn es gut für alle sein soll.
Das hatte der Kaiser seinerzeit super erkannt und umgesetzt. Ich will die Monarchie nicht zurück (ausser ich bin König von Deutschland: https://www.youtube.com/watch?v=cWkBRs_BJAs), aber Strom, Gas, Wasser, Strasse, Schiene, Telekommunikation und Gesundheitswesen, Polizei usw. kann man nicht gewinnorientiert UND gut machen. Es gibt kein einziges Beispiel auf der ganzen Welt, wo das funktionierte, aber unzählige dagegen.

Eine weitere Forderung könnte dann sein, dass man die Eisenbahnbürokratie exorbitant eindampft. Wir haben Gesetze, Richtlinien und Verordnungen, die obiger Kaiser noch rausgehauen hat. Einiges macht heute noch Sinn, aber eben Vieles nicht. Das was nicht, bremst.

Wie lange plant, baut und pfuscht man nun schon an S21?
Aktuell wird mein Heimatbahnhof Duisburg saniert. Er war über die Landesgrenzen „beliebtes“ Ausflugsziel als Lost-Place, zusammengehalten mit Panzertape (leider kein Scherz).
Geplant wurde über zehn Jahre, dann ausgeschrieben, verhandelt, wieder ausgeschrieben, verhandelt, noch mal geplant, wieder ausgeschrieben und vor zwei Jahren mit dem Bau begonnen. 2028 soll er dann fertig sein. Allerdings reden wir hier lediglich von der Bahnsteighalle, ein paar Weichen und ein paar Oberleitungsmasten. Zum Bahnhof gehören aber auch Gleisvorfelder, Abstellanlagen und einiges mehr. Nun … da kommt gelegentlich der Sub-Sub-Sub-Mähtrupp und entfernt das meterhohe Grün.

In kurz: Wille - Geld - Staatshand - Bürokratieabbau



Noch ein paar persönliche Anmerkungen zum Personalmangel:

Wie angenervt auf einer Skala von 1-10 wart Ihr bei den letzten Streiks der EVG und GDL?
Warum merken alte, weisse Männer mit siebenstelligen Einkommen erst jetzt, dass Babyboomer in Rente gehen?

Das EVU (Eisenbahnverkehrsunternehmen) für das ich aktuell fahre, ist Transdev und gehört zu den grössten Konzernen in der Branche weltweit. Die haben bis aufs Messer gekämpft, gegen gerechte Bezahlung und zeitgemässe Arbeitszeiten. Offiziell habe ich seit August eine 39-Stundenwoche und mit Stand Mai 120 Überstunden seither = 12 mtl. wenn auch Urlaub nicht berücksichtigt wird = 3 Woche, jede Woche!
Wer von Euch arbeitet 42 Stunden jede (!) Woche im unregelmässigen Schichtdienst (nicht Früh, Mittag, Nacht, wie woanders), hat nur ein garantiertes Wochenende im Monat? Feiertage sind gewöhnliche Arbeitstage mit einem Minizuschlag.

Ich werde fast täglich beschimpft, gelegentlich bespuckt, manchmal geschlagen oder bedroht. Ich passe auf, dass mich keine Fahrgäste sehen, wenn ich mein Auto parke, niemand meine Identität erfährt oder mitbekommt, wo ich wohne.

Wo ist die Anerkennung, dass ich Menschenleben sicher von A nach B bringe, mit Werten in hohen Millionenbeträgen hantiere?

Letzten Freitag habe ich eine Radfahrerin vom Bahnübergang „geschossen“.
Sie hatte Glück und neben einem Schock nur Prellungen und Schürfungen. Täglich passieren in Deutschland 2,5 PU (Personenunfälle) bei der Bahn. Die Statistik sagt, jeder Tf hat in seinem Leben zwei davon. Ich kenne einen mit 12 und einige die nach ihrem ersten nie mehr wieder kamen und für lange, vlt. immer, traumatisiert sind.

Für mich ist das glücklicherweise immer noch Hobby. Bezahltes Hobby, das ist das Geile daran. Aber ich bin auch ein Freak :crazy_face:, meine 37.000 Kolleg*innen nicht.

In kurz: Anerkennung von Bürger*innen + Vorständen + Politik - zeitgemässe Arbeitszeiten - faire Entlohnung

6 „Gefällt mir“

genau das …

und das

=

überall

2 „Gefällt mir“

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort @Gerald . Was du schreibst, deckt sich zu 100% mit dem, was mir mein Freund regelmäßig erzählt. Obwohl er noch keine Anfeindungen erlebt hat, was wohl daran liegt, dass er auf der Baustelle wenig Fahrgastkontakt hat.
Mit ist bewusst, dass das ETCS nicht gleichbedeutend mit einem autonomen Schienenverkehr ist, aber die Grundlage. Ohne ETCS-Ausbau wird auch zweiteres nicht kommen.

Ich entschuldige mich für die fehlende Forderung. Aber es schien mir einfach nicht zielführend, weiter alleine darüber nachzudenken, wenn mehr Menschen mit mehr unterschiedlichen Erfahrungen zu einer besseren Lösung kämen. Zumal Initiativen in der Diskussion ohnehin noch völlig ihre Zielrichtung ändern können. Sie von vornherein zur Diskussion zu stellen, kam mir sinnvoller vor als eine unrealistische Forderung.

Bürokratieabbau und die Rückkehr der Bahn in staatliche Führung nehme ich dann in eine editierte Form auf.

4 „Gefällt mir“

Dann kann doch genau das die INI sein - Infrastruktur der Bahn verstaatlichen ,

6 „Gefällt mir“

:+1: Ich werde Überschrift und Initiativentext dahingehend umarbeiten.

1 „Gefällt mir“

ähm … ganz dumme Frage: Kann man die Beiträge nach einer bestimmten Zeit nicht mehr bearbeiten? Ich wollte die obere Initiative gerade mit dem Hinweis versehen, dass es eine aktuelle Fassung gibt. (die ich jetzt hier noch nicht veröffentlicht habe, weil ich erst mal das hier klären wollte.)

1 „Gefällt mir“

ja, das erlaubt die Software bei neuen Personen automatisch nicht.
Das System arbeitet mit Vertrauensstufen und du bist aktuell noch in der Vertrauensstufe 1. Dort darf ein Beitrag nur 1440 Minuten (24 Stunden) lang noch bearbeitet werden, danach wird er automatisch für die Bearbeitung gesperrt. Ab Vertrauensstufe 2 ist der Zeitraum dann 43200 Minuten (30 Tage), erst danach wird er dort für die Bearbeitung gesperrt.

Ich habe gerade manuell deine Vertrauensstufe erhöht und generell die Gruppe „verifizierte Beweger*innen“ so eingestellt, dass Personen dieser Gruppen automatisch die Vertrauensstufe 2 erhalten, wie es bei Parteimitgliedern auch bereits der Fall ist.

Somit solltest du den Beitrag nun bearbeiten können, da er ja noch keine 30 Tage alt ist.

3 „Gefällt mir“

Super! :smiley: Herzlichen Dank dafür!

1 „Gefällt mir“

[Aktuelle Fassung der Initiative]

Aufruf: Ich suche Mitstreiterinnen? Expertinnen? Prüfer*innen
Kontaktart: Kommentar unter Beitrag
Inhaltliche Diskussion erwünscht?: Ja
Eine Initiative von: Artemis Wind
Bearbeitungsstatus: Idee / Entwurf
Redaktionsschluss: Bei einer sinnvollen Lösung

Einleitung:
Die Bahn ist ein entscheidender, vielleicht sogar der entscheidende Faktor für die Verkehrswände. So wird sie allerdings nicht behandelt. Während auf der einen Seite autofreie Städte gefordert werden, verkommt auf der anderen Seite das Schienennetz und wird nicht so ausgebaut, wie die Bedürfnisse es eigentlich erfordern.

Problembeschreibung:
Ein großes Problem liegt in der Finanzierung. 1994 wurden die ost- und westdeutsche Bahn zum Unternehmen Deutsche Bahn AG fusioniert und teilprivatisiert: Die DB ist seitdem zwar ein privates Unternehmen, ging aber nie an die Börse, sondern blieb in Staatshand (Börsengang scheiterte 2007 an Finanzkriese). Trotzdem fehlt es an einer Förderung, wie dies beim Autobahnnetz der Fall ist, das vollständig staatsgeführt ist und deutlich mehr Zuwendungen erhält, obwohl die Zukunft eigentlich vom Auto wegführen soll. Diese Lage ist überhaupt nicht im Sinne der Verkehrswende.

Forderungen
Das Schienennetz sollte staatlich geführt werden, wie es auch bei Autobahnen der Fall ist. Dadurch könnte die Infrastruktur durch Steuergelder zum allgemeinen Nutzen geführt werden.
Autobahnen belegen, dass eine Infrastruktur in Staatlicher Hand gut funktioniert.
Die Verstaatlichung der Schiene kann somit ein erster Schritt sein, um den Bahnverkehr gegenüber dem Autoverkehr konkurenzfähig zu machen und die Verkehrswende zu meistern.

4 „Gefällt mir“

Tagesaktuell tut sich politisch/finanziell ein Minischritt auf.
Der Bund „darf“ nun auch (wieder) in bestehende Infrastruktur investieren, nicht nur in neue Projekte.

Trotzdem fehlen enorme Geldmengen. Hier spricht man von 400 Mrd in den nächsten zehn Jahren:


Zu den anderen Punkten des aktualisierten Ini-Aufrufs schreibe ich später noch mal etwas. Das ist so immer noch nicht richtig (verstanden).
Jetzt muss ich erst mal an die Schippe.

2 „Gefällt mir“

Ah. Danke für die Artikel.

!Fehler selbst gefunden. Geht in Überarbeitung!
Du kannst deine Erklärung aber trotzdem posten, denn ich finde gerade divergierende Aussagen.

Übrigens gibt es bereits ein Bündnis gegen eine Privatisierung der DB. Gegründet 2007, als der Börsengang zur Debatte stand. Aber bis heute aktiv:

3 „Gefällt mir“

Jut, ich hangel mich noch mal entlang.

Zunächst mal würde ich die Forderung von der Fachkräftemangelfrage entkoppeln, gar nicht berücksichtigen.
Denn in den nächsten mind. 5 Jahrzehnten braucht es mehr Fachkräfte, mindestens aber den quantitativen Erhalt der vorhandenen. Wie bereits oben erwähnt, wird es keinen autonomen Schienenverkehr (ausser einige wenige Inselbetriebe), in den nächsten Jahrzehnten geben (können). Insofern benötigt man auch weiterhin Fahrpersonal sowie Menschen für die Sanierung und den gewünschten Ausbau der Schienenwege und weiteren Infrastruktur (Bahnhöfe, Abstell- und Wartungsanlagen, Oberleitungen, etc.).
Eventuell kann man beim Servicepersonal und in der Verwaltung Leute einsparen, da KI gerade mächtig Anlauf nimmt.


Ja, es scheint so, ist aber nicht so. Im Auto kann der Mensch in einer Notsituation eingreifen - sitzt ja immer einer drin. Bei autonomen Zügen wäre das dann nicht der Fall.
Wunsch ist, dass eine Person in einer Zentrale sitzt und gleichzeitig mehrere Züge steuert. Da würde dann besagtes ETCS Hilfe leisten, um zu melden wo welcher Zug wie schnell unterwegs ist. Wir reden hier von Sciencefiction. Das wird kommen, so wie das Smartphone kam, welches StarTrek in den 60ern des letzten Jahrhunderts als Kommunikator vorstellte.
Aber hierzu eine Ini aufzustellen, halte ich derzeit für irrelevant.


Nein, es fehlt am politischen Willen, dafür Geld in die Hand zu nehmen.

Solange diese Grafik so aussieht, kann sich nichts ändern.
Denn, wie ebenfalls oben schon geschrieben, ist es bereits Gesetz, dass ETCS verbaut wird. Aber eben nur, wenn überhaupt gebaut wird!
Wenn Baupersonal ein Gleis erneuert, kann es auch gleich Balisen und Kabel für ETSC mit hinein legen. Das dauert dann pro Meter Baustelle etwas länger und ja, ein paar Leute mehr würden das verhindern. ABER, es ist nicht DER entscheidende Faktor.


Das ist falsch. Das Strassennetz ist nicht vollständig in Staatshand. Es gibt Landstrassen, kommunale Strassen, private Strassen mit den jeweiligen Zuständigkeiten und Finanzierungstöpfen.



Warum nicht eine Ini starten, sich dem Bündnis als DiB anzuschliessen oder es zu unterstützen?
Da steckt ja schon Arbeit und Expertise drin.

1 „Gefällt mir“

Ja, das habe ich auch gedacht, als ich das Bündnis gefunden habe. Würde ich genauso machen.

Mist, du hast recht. Ich meinte die Autobahnen. Dummer Fehler. Mit dem Zusatz „vollständig“ wollte ich den Gegensatz zur Teilprivatisierung betonen. Ich glaube, dass kann ich ohne Diskussion editieren.

Desweiteren gebe ich dir zwar recht, dass es in dieser Initiative sinnvoll erscheint, die einzelnen Forderungen (Fachkräfte, ETCS) voneinander abzukoppeln und sich an dieser Stelle auf die Verstaatlichung zu konzentrieren. Allerdings sehe ich den ETCS-Ausbau zum Zwecke eines autonomen Zugsystems (eines, das ich mir auch durchaus so vorgestellt habe, wie von dir beschrieben) schon als langfristiges Ziel. 5 Jahrzehnte sind in meinen Augen nicht viel. Wenn nichts schiefgeht, werde ich das noch erleben, jüngere Menschen sowieso. Ich finde es wichtig, langfristige Ziele anzupeilen und von diesen aus im Top-Down-Verfahren kleinschrittig zu werden. Wie wichtig vorausschauendes Handeln vor 50 Jahren gewesen wäre, erfahren wir heute. Und gegenwärtig vermisse ich langfristige Planung und Gesamtkonzepte sehr. Daher war die Initiative absichtsvoll so angelegt, wie sie ursprünglich angelegt war. Aber ja, da sie sich nun auf einen Einzelschritt fokussiert hat, sollte der erste Abschnitt des aktuellen Initiativtextes ebenfalls an die neue Forderung angepasst werden. Das gehe ich morgen oder spätestens übers Wochenende an.

3 „Gefällt mir“

Hier mal ein Blick neben den Tellerrand nach Österreich:

In Deutschland beschloss die Bundesregierung heute, dass man das Versprechen, ein 49,-€-Ticket zu bezuschussen, auch wirklich bezuschusst. ALLERDINGS stellt man es nicht für die Zukunft auf sichere Füsse stellen.

In Österreich haut man mal eben 100 Mio raus um ein paar Loks auf ETSC umzurüsten. Unsere Nachbarregierungen WOLLEN die Verkehrswende, unsere eigene nicht - that’s it.

2 „Gefällt mir“

Die Teilprivatisierung der Bahn war aus der Sicht des Gemeinwohls eine Schnapsidee. Auch wenn es manche Leute gab, die davon profitierten. Selbst unser früherer FDP-Ortsvorsitzender sagte mal, man solle die Kernbereiche der Daseinsvorsorge in staatlicher Hand belassen. Bei der Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln sowie dem Vertrieb mag ja die Marktwirtschaft noch so einigermaßen funktionieren. Aber es wäre der helle Wahnsinn, wenn jeder Unternehmer sein eigenes Schienennetz errichtete. Geht echt nicht. Denn wer von Berlin nach Chemnitz will, der will eben genau dorthin und nicht nach Hamburg oder München. Und warum ein privates oder als Mischfarm gestaltetes Monopol besser sein soll als ein staatliches, erschließt sich mir nicht. Denn dann müsste man den Staat konsequenterweise ganz in Frage stellen. Also, es lebe die Anarchie -oder? Auch ein Machtvakuum bleibt nicht lange bestehen, sondern wird bald von jemandem ausgefüllt.

Demokratie bedeutet eben auch auf diesem Gebiet, die eigene Mitwirkung nicht nur auf den Urnengang zu beschränken, sondern sich ständig einzumischen - mag es auch manchen Leuten auf die Nerven gehen.

3 „Gefällt mir“

Hier mal etwas zum aktuellen ETSC-Stand in Deutschland:

Der Autor Alwin Meschede ist Bahnprofi und analysiert u.a. Bahnunfälle. Er macht daraus Trinkspiele, vorrangig für Bahnprofis. Immer, wenn laut Bericht, ein Fehler passierte, muss man einen Schluck trinken (was, bleibt Euch überlassen :wink:).

Nun hat er in einem ca. halbstündigen Clip die Unzulänglichkeiten aufgezeigt, warum es (auch) am zügigen Ausbau scheitert.
Es ist lediglich ein Monolog mit eingeblendeten Textpassagen. Zudem gibt es einige Fachbegriffe, welche jedoch zum Verstehen des Desasters nicht von Belang sind.
Ich versichere, wer sich das mal ohne Hektik und genüsslich reinzieht, wird verstehen, warum ich in obigen Posts von mind. 50 Jahren rede:

  • Es fehlen 6 m.
  • staatliche Prüfung eines Stahlpfostens (ähnlich Strassenschildmast)
  • Umweltgutachten für die Verlegung eines (1) Kabels in ein vorhandenes Gleis
  • Auswirkung von Mindestlohn
  • Hütchenspiel (ein kleines Grenzzeichen)
  • und einiges mehr

Habt Spass … oder zumindest ein paar Erkenntnisse, warum das in Deutschland nix gibt.

2 „Gefällt mir“

Bauen: Tiefbau, Verkehrsbau, Hochbau, das ist der üblicher Abenteuer, der durch die entsprechend meist durchaus notwendige Regulierungen der Detailfragen (DIN, VOB, etc.)
zu Komplexität führt, die normaler Mensch kaum fassen kann.
(Urschrei !)

Interessant ist aber auch die Sache mit dem Vergaberecht, der gnadenlos auf Niedrigstpreis und weniger auf Qualität ausgelegt ist.
Während der ´gesunde Menschenverstand´ sagt: „billig ist doppelt so teuer“
(gemeint ist: ´politisch konforme´ Kostenvoranschläge zu generieren, wohl wissend, dass man in Nachtrags(nach)verhaldlungen untergeht (aber bis dahin ist schon garantiert die nächste o. gar übernächste Wahlperiode),
vergl Stuttgart 21 o. BER, Elbphilharmonie, etc.

Hat eine/r schon mal eine LV für ein Grossprojekt geblättert?

Meinhard von Gerkan hat darüber dickes Pamphlet geschrieben:

„Verschleierung der realen Kosten, mangelnde Transparenz, das Ausbleiben des Dialogs zwischen Politik und Steuerzahler - deswegen droht Deutschland seine Zukunft zu verbauen.“ Meinhard von Gerkan
Das ist auch Politik ´made in Germany´.

vergl. auch:

2 „Gefällt mir“