DarĂŒber kann man keine Aussage treffen, denn es gibt zu wenig Daten. Insbesondere gibt es zu wenig reproduzierbare, also fĂŒr die Wissenschaft auch verwertbare Datenlagen.
Auch hier fehlen die Datenlagen. Zudem: Selbst, wenn es Ausnahmen gĂ€be, das darunter Personen waren, die weder aktiv infiziert noch TrĂ€gerwirt waren, wĂŒrde dies nicht grundsĂ€tzlich die Notwendigkeit der QuarantĂ€ne in Frage stellen. Ebensowenig, wie man aus diesen Ausnahmen darauf schlieĂen könnte, warum dies so war.
Ăber die Dunkelziffer ist so gut wie nichts bekannt, denn auch hier fehlt uns schlichtweg die Datenlage.
Ich weiĂ, das ist frustrierend. Im Grunde bestehen meine Antworten in diesem Thread aus ErklĂ€rungen, wie bestimmte Dinge arbeiten sowie der Erinnerung, dass wir zu wenig Daten haben, um irgendwas zu sagen. Aber so ist nun einmal die aktuelle Lage.
Durch die Pandemielage ist auch in der Forschung einiges verschoben - es wurde sich bisher vor allem auf die Dinge konzentriert, die einen direkten praktischen Nutzen hatten. Also die Entwicklung von Schnelltests, genaue Testmöglichkeiten, Impfstoffe sowie Studien zu diesen. Dinge, fĂŒr die man lĂ€ngere Beobachtungsperioden benötigt, wurden dabei zugunsten der akuten Dinge verschoben. Auch, weil wir bisher erst rund 1 1/2 Jahre mit dem Virus umgehen, also viel zu kurz fĂŒr Langzeitstudien, die jetzt gerade erst anlaufen.
Daher wissen wir zum Beispiel nicht, wie lange unter welchen Bedingungen eine ImmunitĂ€t besteht, wie hoch die Antikörperzahl nach Zeitraum X war etc. Aus diesem Grund können wir beispielsweise auch keine Aussage darĂŒber treffen, ob eine Person, die Wochen nach einer möglichen Infektion, die zu keinem Krankheitsausbruch fĂŒhrte, auf Antikörper getestet wurde, diese Infektion ĂŒberhaupt hatte - und noch weniger darĂŒber, warum Covid-19 bei ihr nicht ausgebrochen ist, wenn sie denn infiziert war. Das mag unbefriedigend sein, doch so funktioniert nun einmal Wissenschaft. Und sicher, ohne wissenschaftliche Arbeit gelernt zu haben, sucht man nach einfacheren Mustern, nach ErklĂ€rungen.
Der sogenannte âGesunde Menschenverstandâ gelangt hier an seine Grenzen, denn dieser ist nicht dafĂŒr gemacht, eine so umfassende Datenlage zu erfassen. Der âgesunde Menschenverstandâ ist eher dazu da, einfache ZusammenhĂ€nge zu begreifen und Gefahren zu vermeiden. Er denkt in absoluten Mustern, in der Ausnahmen eine Regel entkrĂ€ften, nicht bestĂ€tigen. Also beispielsweise: âIch sehe, mein Nachbar isst von den gelben FrĂŒchten am Busch in seinem Garten und fĂ€llt danach um. Ich weiĂ daher: Die gelben FrĂŒchte sind wohl nicht gut fĂŒr mich.â
Das ist fĂŒr mich eine wichtige Information. Aber aus dieser kann ich nur schlieĂen, dass die gelben FrĂŒchte, die genau so aussehen, eine Gefahr sind. Nicht, dass es fĂŒr alle gelben FrĂŒchte gilt. Oder fĂŒr rote. Und wenn nun die Frau meines Nachbarn dieselben FrĂŒchte isst, ohne umzufallen, brauche ich eine andere ErklĂ€rung.