Neue Petition: Sofort alles schließen wegen Corona!

@Tina39 der folgende Text greift dich nicht persönlich an! Dein letzter Absatz enthält aber sehr viele Gedanken die viel derzeit allgemein denken. Deswegen greife ich Ihn mal direkt scharf auf.

NEIN, an die Stelle von Empfehlungen Verbote zu setzen ist , sorry, absoluter Bullshit, weil die Verbote in der Größenordnung und Dauer nicht mal Ansatzweise flächendeckend Durchsetzbar ist. Es wird ein paar Kontroll-Hot-Spots geben, vorallem in größeren Städten, aber auf dem Land? - No chance!

Das einzige was hier funktionieren kann, ist auf Kooperation zusetzen. Das erreicht man, in dem einen oder zwei legale Optionen zulässt, so dass alle unerwünschten Option so gut wie gar nicht gewählt werden. Bildlich gesprochen: Wer schwimmt auf einer Wanderung an das andere Ufer wenn 5m daneben eine Brücke ist?

Um im Bild zu bleiben: Es wird immer Vollpfosten geben, die trotzdem schwimmen gehen. Da muss die Polizei aber nicht hinterher sein, weil wer sich asozial verhält wird i.d.R. auch sehr schnell ausgegrenzt.

Jetzt etwas sachlicher:

Zu 1. und 2.: Abriegelung wird nichts bringen, weil es immer noch Menschen gibt die Arbeiten gehen. Insbesondere Einsatzkräfte werden zu Verteilern, wenn Ihr Dienstort mehre km vom Wohnort liegt.

Ich kann das behaupten, weil ich mich unter anderem wissenschaftlich mit Zufallsnetzen, frei skalierbaren Netzen (z.B. Internet ist so ein Netz) und Kleine-Welt-Netzen (Small-World Network) auseinander setze um Computer zu vernetzen. Auf menschliche Netzwerke passen am ehesten die Small-World Netze, können aber nur sehr einfache soziale Verbindungsmodel beschreiben.

Bei allen drei Netzwerktypen wurde allerdings herausgefunden, dass einige wenige Knoten nur über eine Abkürzung verfügen müssen zu entfernten Orten, um die Pfadlänge im gesamten Netz von sehr lang in verdammt kurz zu reduzieren in logarithmischen Wachstum.

(logarithmisches Wachstum ist das Gegenteil von exponentiellem Wachstum. Anstatt schnell riesengross wird es schnell sehr winzig.)

Quelle: Watts, Duncan James (1997). The structure and dynamics of small-world systems (PhD thesis). Cornell University.

L ist die Pfadlänge im gesamten Netz, p eine Wahrscheinlichkeit, C die Anzahl von Gruppen.
L und C und auf 1 normiert in Bezg. zur Ausgangsformation, p in Logarithmus-Darstellung.

Kurz gesagt: Wenn 1. und 2. was bringen soll darf konsequent keiner mehr Arbeiten. Das ist unmöglich.

  1. Kann im Moment sinnvoll sein, weil Kinder und Jugendliche durch die staatlichen Institutionen sozial erheblich dichter vernetzt sind als Erwachsene und zusätzlich Ihre Verbindungen häufiger wechseln als bei Erwachsenen. Kann auch völlig egal sein, weil die Eltern arbeiten gehen. Man müsste das mal wissenschaftlich untersuchen.

Bleibt noch 3.: Um den Schutz effektiv zu bewerkstelligen, Bedarf es eines kontrollierten Zugangs zu den Risikogruppen. Konsequenter weisse bedeutet das, man müsste alle Risikogruppenangehörige an einem geeigneten Ort versammeln. Das bedeutet Risikogruppenangehörige verbringen die nächsten Wochen nicht in den eigenen vier Wänden. Schon aus Platzgründen unmöglich umsetzbar, ohne auf die sozialen Aspekte einzugehen.

Fazit: Beschränkungen gem 1. und 2. sind nutzlos, solange wir noch arbeiten und dienen gehen und 3. unmöglich umsetzbar.