Zweimal jährlich öffnet die Kunstakademie in Düsseldorf
ihre Pforten für Interessierte. Auf drei Etagen zeigen die
Studenten der Akademie ihre Abschlussarbeiten, und wenn
immer es sich einrichten läßt und ich mich frühzeitig an die
üblichen Termine im Februar und August erinnere, pilgere
ich gerne zu dem Musentempel, der als Gebäude allein
schon eine Augenweide ist. Dieses mal arbeite ich mich
von oben nach unten, genieße nicht nur die neusten Arbeiten
der Studenten, die von Installationen, Skulpturen und Gemälden
reichen, sondern auch den Ausblick vom Dach des Gebäudes
über die Altstadt. Jedes mal ein Highlight. Der Zeitpunkt meines
Besuches ist gut gewählt, es ist Donnerstag vormittag. Am
Wochenende würde ich sicher wieder in der zweiten oder dritten
Reihe stehen oder in Stop-and-go-Manier durch die Räume geschoben.
Mein Interesse an Kunst ist zunächst apolitischer Natur nach dem Motto
delectare und prodesse (erfreuen und nützen soll die Kunst). Doch natürlich
steht die Kunst nicht isoliert in unserer Gesellschaft. Sie nimmt Impulse aus
ihr auf und gibt Impulse zurück. So fand ich Bezüge zu Umweltschutz,
ökologischem Denken und kritische Auseinandersetzung mit unserer
übersexualisierten Welt. Am Ende, kurz vor dem Ausgang treffe ich auf
Sophie Ramirez „queere“ Installation, mit der sie für eine tolerantere Welt
wirbt. Nach einem spontanen gegenseitigen Interview weiß sie dann
auch, dass ich ihr Foto bei der Partei Demokratie in Bewegung veröffentlichen
werde und gibt mir dazu die Erlaubnis. Danke Sophie! Weitermachen.
Der kostenlose Rundgang in der Kunstakademie ist noch möglich bis Sonntag,
den 20.02.2022. Adresse: Eiskellerstraße 1, 40213 Düsseldorf (2 G, FFP2-Maske erforderlich)
Öffnungszeiten 10.00 bis 18.00 Uhr