Tierwürde 🐕 : Lebewesen statt Sache

Aufruf : Ich suche Mitstreiter*innen und Expert*innen
Kontaktart : Kommentar unter Beitrag / persönliche Nachricht
Inhaltliche Diskussion erwünscht? : Ja
Eine Initiative von : Gerald Ehrlich (@Gerald), @Dagmar, @Goldi50, @anon13014428,
Bearbeitungsstatus : Idee / erster Entwurf
Redaktionsschluss : schnellstens, aber wenn fertig dann fertig :wink:

Einleitung :
In Luxemburg wurde kürzlich, als zweitem Land nach der Schweiz, Tieren eine Würde zugesprochen und das Tierschutzgesetz entsprechend geändert.
Hierdurch verlieren Tiere den Status „einer Sache“ und erhalten den eines „Lebewesens“.

Problembeschreibung :
Früher wurden Tiere als Arbeitsgerät oder Transportmittel eingesetzt, sie besassen den Status einer Sache.
Heutzutage sehen Tierbesitzer ihre Tiere eher als Lebewesen an. Dies gilt sogar für die meisten Nutztierhalter (Landwirte).

In Bezug auf Straftaten hat der noch aktuelle Status erhebliche Defizite. Unsere Justiz hat i.d.R. nicht genug Handhabe, um gegen Tierquäler vorzugehen und diese in begründeten Fällen ausreichend zu bestrafen.

Forderungen
Die Änderung des deutschen Tierschutzgesetzes in Anlehnung an das der Schweiz und Luxemburgs.
Zudem soll angestrebt werden, dies in europäisches Recht zu erweitern.

Quellen

https://wildbeimwild.com/2018/07/11/luxemburg-gesteht-tieren-auf-dem-papier-wuerde-zu/


Da ich Themenstarter bin, trete ich im gesamten Thread +++ nicht als Moderator +++ auf.

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Das wäre eine wichtige Gesetzesänderung.

Aber genauso wichtig wäre es, die bereits bestehenden Gesetze auch einzuhalten. Und nicht immer wieder Ausnahmen zu machen und nicht ausreichend die Einhaltung der Gesetze zu kontrollieren.

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Ellen, ich stehe Voll und Ganz hinter Deiner Aussage, dass Tiere Gefühle haben. Ich gehe sogar noch weiter, dass sie über ein Bewußtsein verfügen.
Aber das gleiche Blut möchte ich bezweifeln.
Geralds Initiative kann ich nur unterstützen.

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MIri, da muß ich Dir Recht geben. Die beten Gestze nützen nichts wenn sie nicht gelebt werden und mit so vielen Ausnahmen versehen, dass es den Namen Gesetz, d.h. Regel, nicht verdient.
Montesquieu hat das so formuliert: Es ist etwas nicht Recht nur weil es Gesetz ist, es muß Gesetz sein weil es Recht ist.

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So wünschenswert ein weitergehendes Tierschutzgesetz ist, wenn nicht nachgehalten wird, ob und wie es umgesetzt wird, nützt das beste Gesetz nichts, auch die Strafen müssen so bemessen sein, das der Verstoß „weh“ tut.

Die Verstöße müssen wirkungsvoll aufgedeckt und bestraft werden.

Sonst zahnloser :tiger:

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Klar, aber OHNE entsprechende Gesetze ist es nicht mal ein Tiger, sondern bloss ein Regenwurm. :wink:

Mir geht es darum, dass

  • a) Tiere den Status einer Sache verlieren und den eines Lebewesens erhalten - also das, was sie auch tatsächlich sind
  • b) sich dadurch Strafmasse ändern: ein an der Autobahn ausgesetzter Hund, ein ohne Betäubung geschlachtetes Tier, eine aus Spass angezündete Katze, ein von Portugal nach Polen transportiertes Schwein, … sind dann keine Bagatelle mehr, welche mit einer kleinen Geldstrafe abgetan werden (müssen)
  • c) auch im Versicherungswesen Tiere als das behandelt werden, was sie sind. Kommt bspw. der Kater meines Nachbarn durch ein Versehen meines anderen Nachbarn um, ist es aktuell „bloss“ ein Sachschaden zwischen 30,- und 300,- €. Das sollte sich ändern.

Darf ich Dich @anon13014428 schon mal als Mitinitiatorin anführen? Und Du, @Goldi50, habe ich Dich auch in diese Richtung richtig interpretiert?

Es wäre gut, wenn wir noch eine*n Juristen*in mit an Bord hätten, welche*r sich ein wenig im aktuellen Gesetz auskennt.

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Und es wäre gut , zu definieren , für welche Tiere das Gesetz gelten soll . Ich spare mir jetzt mal Beispiele , für die der erhöhte Tierschutz m.M.n. nicht gelten sollte . :wink: :smile: Aber ernsthaft ; auch Quallen , Moskito´s und Maulwürfe sind Tiere und verdeutlichen die Notwendigkeit einer klaren Definition der schutzwürdigen Tiere . Wobei ich nicht gesagt haben will , das wir Menschen das Recht haben , die Anderen zu quälen oder als Sache zu betrachten .

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Bei den Luxemburgern bezieht sich das Gesetz ausschließlich auf Wirbeltiere und Kopffüßer.
Müsste dies ergänzt werden?

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Also ich denke es ist wichtig, zu sagen, ob alle Tiere oder jede Qualle, Fliege, Mücke, usw. ebenfalls.

Was mich stutzig macht, ist die Frage nach wirtschaftlichen Folgen. Im verlinkten Artikel zu Luxemburg steht:

Die Gesetzesänderungen im Überblick:

- Tiere haben eine Würde
- Tiere dürfen nicht mehr aus rein wirtschaftlichen Gründen getötet werden
- Sexuelle Handlungen mit Tieren sind verboten
- Tiere dürfen kein Gewinn eines Preisausschreibens sein
- Die Zucht von Tieren nur ihrer Haut oder ihres Pelzes wegen ist untersagt
- Es besteht eine Betäubungspflicht vor der Schlachtung (Die Jagd und die Fischerei sind hiervon ausgenommen)
- Strengere Strafen für Vergehen

Der zweite Punkt wirkt etwas erklärungsbedürftig, weil man je nach Sichtweise, das Ende jeder Schlachterei darin sehen kann.

Auch frage ich mich generell, ob das unser Umgang mit „Schädlingen“ beeiträchtigt, bzw. unmöglich gemacht wird.

Was spricht denn dagegen, die Gesetze wie sie da skizziert sind, zu fordern, statt zu definieren, dass Lebewesen keine Sachen mehr sind. Mal abgesehen davon, dass das wohl nur in der Justiz so gesehen wird.

Versuche gerade Quellen zu finden, die da etwas mehr Licht ins Dunkel bringen, dabei sofort das entdeckt:

https://dejure.org/gesetze/BGB/90a.html

aus

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Aktuell das Bienensterben und Insektensterben allgemein bringt mich zum Nachdenken , ob Tiere unbedingt eine Würde oder ein Bewusstsein brauchen , um schützenswert zu sein .
Also ich denke , dass eine solche Ini viel weiter gefasst sein sollte , aber gleichzeitig auch noch differenzierter angegangen werden müsste .

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Hallo,
ich bin unbedingt für eine Statusänderung für Tiere und bin als Mitstreiterin und Unterstützerin mit dabei.
Gruß

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Aus dem Artikel

Neuerungen im Gesetz sind – neben der Würde – folgende Verbote: Tiere dürfen nun nicht mehr aus rein wirtschaftlichen Gründen getötet werden

vielleicht eine ketzerische Frage: aber erklärt mir mal, wie dann die Tötung eines Tieres, um sein Fleisch zu verkaufen, noch legal ist. ich meine - ich hätte nichts dagegen, wenn wir keine Tiere mehr töten um ihr Fleisch zu essen, aber ich glaube nicht, dass das das ist was ihr beabsichtigt :wink:

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Klasse. Und ich finde auch, dass es wirklich notwnedig ist zu hinterfragen, warum Tier A ein Lebewesen „werden darf“, Tier B nicht. Sehr hilfreich für diese philosophische Betrachtung ist das Buch „Wer bin ich und wenn ja wieviele“ von Richard David Precht.

Bezüglich der „rein wirtschaftlichen Gründe“:
Vielleicht geht es darum, dass wir wieder Hausschlachtungen wie früher durchführen. Da wurden nur die Tiere geschlachtet, die auf diesem Hof aufgewachsen sind. Die Wurst, das Fleisch wurden eher verschenkt als verkauft, im Gegenzug bekam man Gemüse oder Obst aus deren Garten. Das wäre natürlich schädlich für die Wirtschaft, aber gut für unseren Umgang mit Tieren, weil es Massentierhaltung unmöglich machen würde, wenn Fleisch nicht mehr verkauft werdne darf.

Wäre das eine Option?

Bezüglich „Bienensterben“ etc:
Um unsere Erde ach für nachkommende Generationen zu erhalten ist es in meinen Augen unbedingt notwendig, dass alle Lebewesen als Lebewesen betrachtet werden. Dementsprechend könnten Sachen nur noch Dinge sein, die von Menschen ohne die Hilfe natürlicher Reproduktionsprozesse erschaffen wurden.

Ja, es ist natürlich ein Problem, würden wir zum Beispiel auch Getreidepflanzen als Lebewesen betrachten und dürften wir diese nicht aus rein wirtschaftlichen Gründen ernten (=töten?), könnten wir dann noch genügend Nahrungsmittel auf Tauschbasis für alle Menschen auf der Erde produzieren? Vermutlich nicht. Vor allem nicht für Menschen in den sogenannten Megacities.

Könnte es aber nicht auch sein, dass Megacities schrumpfen würden und die Verstädterung erheblich zurückgeht wenn nicht sogar umgekehrt würde, wenn wir Nahrungsmittel nur noch auch Tauschbasis anbauen und ernten dürften?

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Tieren "Würde" zu zugestehen oder sie "Lebewesen" statt "Sachen" zu nennen, sind erst mal nur Worte. Im Detail wird es dann ja noch etwas mehr definiert, wobei das "rein wirtschaftlich" schon eine seltsame Bezeichnung ist. Selbst eine Safari macht den Jägern wohl Spaß, ist das dann rein wirtschaftlich?

Also: Was soll real erreicht werden? Höhere Strafen für Tierquälerei? Dann sollte man auf die hochtrabenden Worte verzichten, oder auch die Würde der Stubenfliege als Lebewesen anerkennen. Sonst gilt „Alle Tiere sind gleich, nur einige sind gleicher“ !

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Ja Gerald, das hast Du. Ich werde da gerne mitmachen.

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Hallo Gerald,

worauf ich hinaus will: Es gibt schon sehr weitgehende Gesetze europaweit, die auf dem Papier! einen tierschutzgerechten Transport bis zum Zielort sichern sollen, auch außerhalb der EU, aber es fehlt die ausreichende Kontrolle.

Siehe hier (nichts für schwache Nerven)

https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-geheimsache-tiertransporte-100.html

Es sind gruselige Bilder dabei, die es nach geltendem Recht nicht geben dürfte, aber es gibt sie leider immer noch, weil ausreichende Kontrollen fehlen. Da sehe ich die Crux.

Wie gesagt, ich habe nichts gegen mehr Tierschutz, aber wir sollten auf strengere umfassende Kontrollen drängen, damit wäre den Tieren vielleicht schon geholfen.

Und @Sabine, das mit den wirtschaftlichen Gründen würde ich so deuten, dass es der Ernährung dienen muss wenn Tiere getötet werden.

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Ich bin voll bei Dir, @miri.
Deutschland besitzt schon ein ziemlich gutes Tierschutzgesetz. Bis auf wenige Ausreisser bräuchte es keine Änderung, m.M.n.

Auch bin ich bei Euch, dass es an Kontrollen fehlt. Die Gefahr bei Schweinereien ertappt zu werden, ist gering. Und selbst wenn, dann sind die Strafen lächerlich. Wenn ein Mastbetrieb jährlich 6-stellige Gewinne macht, kann man auch alle zehn Jahre mal eine Strafe von 5.000,- € zahlen.

Es ist wie überall, zwei Beispiele:

  • Aktuell wird das Polizeigesetz verschärft um Sicherheit zu heucheln. Wollte man wirklich mehr Sicherheit, würde die Polizei mit mehr Personal und gutem, modernem Equipment ausgestattet.
  • Es würde der 1. Paragraf in der Strassenverkehrsordnung genügen: „(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.“ und „(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“ Mehr steht da nicht.

Mit dieser Initiative möchte ich (auch) erreichen, dass Lebewesen nicht nur in den Köpfen der meisten Menschen als solche behandelt werden, sondern auch vor Gesetz.
Erst dann kann man ihnen die Rechte zuteil werden lassen, die sie bräuchten, wenn die anderen, wenigen Menschen sie missachten.



Ich werde in Kürze mal ein google-doc mit den Argumenten hier erstellen. Dann kann man besser ergänzen und sortieren. Ich gebe Euch Bescheid.

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Mir gefällt der Ansatz , dass erst das ganze Tier verkauft/bestellt werden muss , bevor es geschlachtet werden darf . Jetzt wird ja eher massenhaft auf Vorrat geschlachtet und mit der „Überproduktion“ die Erzeugerpreise gedrückt .

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Gerald, genau aus diesem Grunde möchte ich hier mitwirken. Es geht um die Einstellung der Bürger zum Tier.

Es geht darum ihm eine artgerechte Haltung zu gewährlseisten. Es ist verfehlt, dass wir ein Tier nur weil es keinen Nutzen für den Menschen darstellt als Schädling oder Unnütz bezeichnen. Und gerade in der heutigen Zeit der industriealisierten Ökologie, die rein dem Renditegedanken verfallen ist, ist es von großer Bedeutung, die Natur in ihrer Gesamtheit zu sehen.
Und es wäre und ist unsere Aufgabe als homo sapiens, der wissende Mensch, die Tiere als solche zu begreifen was sie sind, sie sind gleichberechtigt mit dem homo sapiens.
Die hier in einigen Posts schon eingestellten Beiträge, dass dann das Töten von Tieren verboten werden müßte, entspricht meines Erachtens nicht der in dem Naturkreislauf vorgesehenen Stellung von Tieren und Pflanzen. Ich habe das jetzt einfach dargestellt, aber ich hoffe, dass die Klompexität dieses Sachverhalts anerkannt wird.

Gerald, auch Miri, haben Recht wenn sie sagen, dass die bestehenden Gesetze als im Prinzip ausreichend sind. Aber auch das Baurecht gibt Möglichkeiten des Einflußes. Warum wird eine riesige Mastanlage genehmigt, wenn die Entsorgung der Gülle nicht gewährleistet ist oder werden kann. Das nur nebenbei erwähnt.
Wir müssen weg vom Gedanken, dass Lebewesen im Renditewahn als Sache betrachet werden. In diesem Bereich ist nicht nur die Landwirtschaft zu sehen, sondern auch die vorwiegend aus Staaten Osteuropas stammenden Welpenflut. Der Handel mit arteneschützten Tieren gehört auch in diesen Bereich.

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Woran machst du das fest? Das wäre mir nämlich neu.

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