Plenumprüfung - aktuell

Liebe Beweger*innen,

das Plenumprüfteam hat inzwischen mehrere Baustellen identifiziert, die bei der Prüfung einer Initiative auftreten können und festgestellt, daß es dafür bisher keinen festgelegten Prozeß gibt. Wir möchten Euch dazu hier informieren.

Zur Erinnerung: In § 6 der Abstimmungsordnung ist die Prüfung der Initiativen vorgesehen, ein genauer Ablauf der Prüfung ist dort nicht festgelegt. Hierfür hat sich das Prüfteam Leitlinien gegeben. U.a. ist darin vorgesehen, daß 5 Mitglieder die Ini prüfen, davon mind. 3 Frauen* und 2 Vielfalt. Lehnt mind. ein Mitglied die Ini ab, dann sollen zunächst diejenigen 5, die die Beurteilung vorgenommen habe, im Rahmen einer Diskussion feststellen, ob die Bedenken ausgeräumt werden können. Ist das nicht der Fall, soll das gesamte Team in die Diskussion einbezogen werden. Sollte auch dort kein Konsens erzielt werden können und die Ini würde deshalb nicht zugelassen, können die Initiator*innen das Kuratorium anrufen.

Unsere Technik ist auf diese Vorgabe eingestellt: Wenn 5 Beurteilende die Ini als zulässig beurteilt haben und die Quoten passen, wird die Ini automatisch weitergeleitet. Wer auch immer die ersten 5 sind, die prüfen, ist egal, sind die Voraussetzungen erreicht, geht es weiter. Eine einzige Ablehnung reicht, damit die Ini nicht weitergeleitet wird.

Es stellt sich jetzt ein Problem (und das ist aktuell der Fall): Die Ini wird beurteilt, 1 Mitglied stimmt mit nein, andere mit ja, es kommt aber nicht zu einer abschließenden Entscheidung, weil keine 5 berechtigten Mitglieder abstimmen. Um die Quoten zu wahren, können z.B. nur 2 aus Vielfalt beurteilen, eine 3. Vielfaltsbeurteilung nimmt das System nicht mehr an und wartet dann auf Frau* oder Mann* ohne Vielfalt.

Edit: das Problem stellt sich auch, wenn nur 4 abstimmen, selbst wenn diese alle mit ja abgestimmt haben.

Ergebnis: Die Ini hängt. Sie ist nicht zugelassen, kann aber auch nicht an das Kuratorium weitergehen, weil sie auch nicht abgelehnt ist.

Hierfür haben wir bisher keinen Prozeß entwickelt. Es sind bei der Umsetzung des Ini-Prinzips schlicht nicht alle möglichen Vorkommnisse vorhergesehen worden.

Die betrifft aktuell die Inis „Ende der Prostitution-Umsetzung des nordischen Modells“ und „Progressiver Umgang mit Sexarbeit & Kampf gegen Zwangsprostitution“.

Da diese Inis als Varianteninitiativen qualifiziert sind, über die im Plenum gleichzeitig abgestimmt werden soll, hängt die Weitergabe der einen Ini an das Plenum davon ab, daß über die andere Ini entschieden ist. Damit sind momentan beide Inis blockiert.

Andere Initiativen betrifft das aktuell nicht.

Es gibt sicher auch noch andere flaws im Prüfablauf, die bisher nur nicht aufgefallen sind.

Im Prüfteam sehen wir dringenden Handlungsbedarf, unsere Arbeitsleitlinien zu überarbeiten und klarere Prozesse zu installieren. Hierzu werden wir Anfang November einen Arbeitscall machen.

Wer einen Vorschlag hat, wie diese Prozesse „unfallfrei“ ablaufen können, kann sich gern auf dem MP hier äußern oder sich an das Prüfteam direkt wenden per PN @Inimods

(Hinweis: Es geht hier nicht um Bewertungskriterien, sondern nur um die formalen Abläufe.)

Vielen Dank für Input und Feedback
Ute für das Plenum-Prüfteam

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Habt ihr eine pdf mit euren Richtlinien zur Verfügung?

Vielleicht ist es ein Verständnisfehler,

Kann im jetzigen Fall nicht einfach das Kreuz bei Vielfalt oder ähnlichen so gesetzt werden, wie es das System will? Einfach nur um betriebsfähig zu sein. Ist keine Verfahrenslösung, aber würde spontan ja aushelfen.

Erstmal Danke für Euer Verständnis von Transparenz und Mitbestimmung .

Zur Sache : Wenn ein Mitglied des Prüf-Teams eine Initiative nicht in das Plenum weitergeben kann , dann hat das auch einen oder mehrere Grund/Gründe . Die liegen dann sicher auch in der Ini begründet .

In dem Fall (gut , dass ich weiß , worum es geht) , hätte ich keine der beiden Inis guten Gewissens durchgehen lassen , wenn ich Prüfer wäre , weil Beide m.M.n. in Teilen nicht unseren Werten entsprechen . Es ist ein sehr kontroverses und emotionales Thema , mit dem hier wohl kaum jemand in direktem Kontakt gekommen sein dürfte . Schon in der Diskussion dachte ich öfter : >da reden Blinde von der Farbe< . Gerade deshalb muss da wesentlich besser recherchiert werden , als es unsere Initiatoren getan haben . Deshalb wundere ich mich auch nicht , dass sie nicht ohne Probleme durchgegangen ist ; eher , dass nur ein/e Prüfer/in ihre/seine Zustimmung verweigert hat .

Auch bei der letzten Ini , die viele Wochen „fest hing“ dachte ich ; und jetzt erst recht : es müsste möglich sein , eine Ini auch wegen ungenügender Ausarbeitung an die Initiatoren zurückzuweisen ; allerdings mit ganz konkreter und detaillierter Begründung , wo es hapert . Ich meine jetzt auch weniger die sachliche Bewertung/Ausarbeitung , sondern z.B. die Folgen von Forderungen für DiB , falls die Ini es ins Programm schafft und dann auch unter den Farben von DiB in die Öffentlichkeit getragen würde .

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Das heißt, dass Bewertungskriterien allein vom Präfteam aufgestellt werden?

nein, daß heißt, daß wir hier nur die formalen Abläufe ansprechen wollen, weil es da im Moment Klärungsbedarf auf dieser Ebene gibt.

Die Diskussion der Bewertungskriterien kann gerne auch erfolgen, aber bitte nicht hier.

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Liebe @raba: Auch wenn das jetzt etwas offtopic ist, muss ich einfach meine Recherchearbeit verteidigen. Natürlich stand und stehe ich im Kontakt zu einigen Sexarbeiter*innen, deren Perspektive ich mit in die eine der beiden Inis eingearbeitet habe. Nur ist ein Twitter-Profi in der Regel keine valide Quellenangabe. Daher findet man in der Ini nur recherchierbare Quellen.

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Sorry, dass ich On Topic antworte :blush: :dib_spirit:
So wie Du es beschreibst, kann keine Ini durchgehen, in der ein Mann (<>Vielfalt) abgestimmt hat, egal ob pro oder contra.

Kann es sein, dass Du den [§ 11 der Abstimmungsordnung]((https://bewegung.jetzt/wp-content/uploads/2019/06/Abstimmungsordnung-Stand-23.-Juni-2019.pdf) meintest?

Dementsprechend gehe ich davon aus, dass von mind. 5 Prüfer*innen

sein müssen. Korrekt?

Klar, das System muss zulassen, dass mehr als 3 Frauen sowie mehr als 2 Vielfaltsmenschen abstimmen können. Im Zweifel solange bis alle Quoten und das Quorum erfüllt ist.

Konkret:
wenn Männer = M, Frauen = F und Vielfalt = V, Summe = S dann

S >= 5
F >= 50% x S, mind. 3
V >= 25% x S, mind. 2

Also entweder muss der Algorithmus angepasst werden, damit auch mehr als 2 V abstimmen können/müssen oder ich habe da etwas komplett missverstanden.

Jetzt mein Vorschlag wenn ablehnende Stimmen auftreten:

  • sollte ein Überstimmen durch ein große Anzahl Zustimmungen ausgeschlossen werden, dann müsste eine Ini nach Ablauf einer Frist als abgelehnt gewertet werden.
  • sollte ein Überstimmen möglich sein, dann muss definiert werden, wieviel Zustimmungen jeweils eine Ablehnung überstimmen dürfen. z.B. 3:1 oder 5:1 oder so ähnlich. Auch hier sollte jedoch eine Frist eingebaut sein, die verhindert, dass die Entscheidung stecken bleibt.

Habe ich es soweit korrekt verstanden und wäre dies ein möglicher Lösungsansatz, auf dem wir weiterentwickeln könnten?

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Hier taucht wieder ein klassisches Missverständnis unserer Quote auf. Frauen und Vielfalt schließt sich nicht aus. Es kann also gut sein, dass 3 Personen abstimmen, die alle Frauen sind und 2 davon auch Vielfalt. Noch 3 frei für Nicht-Vielfalts-Männer. Oder 3 Frauen (ohne Vielfalt) und 2 Männer mit Vielfalt. Vielfalt ist unabhängig von der Geschlechts-Quotierung (Frau/Nicht-Frau).

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Ja, eine Mehrheitslösung könnte eine Änderung sein, das hatte auch @drakon im Team schon vorgeschlagen, dann würden aber wohl mehr als 5 Stimmen benötigt, um eine gewisse Repäsentanz auch zu haben. Bisher ist Einvernehmen nötig.

Was nun wenn innerhalb einer gesetzten Frist einfach nicht genug abstimmen? Automatisch zugestimmt oder automatisch abgelehnt?

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Zum besseren Verständnis des Prüfsystems wäre es sinnvoll die vorgesehene Prüfordnung öffentlich zu machen.

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In der Abstimmungsordnung und in der internen Leitlinie des Teams, gibt es momentan keine Frist, d.h. bis min 5 Leute geprüft haben, bleibt der Fall offen, da die Mindestbeteiligung noch nicht erreicht ist.

Ich denke, es würde in manchen Punkten Sinn machen, die Frage der Einführung einer Pflichtteilnahme für Team-Mitglieder erneut zu diskutieren
(und das auch allgemein bezogen auf verschiedene interne DiB-Angelegenheiten…)
Das würde manches Ressourcenproblem handhabbarer machen

ich teile hier genauer mit, wie ich es gemeint habe, um Missverständnisse zu vermeiden :

Was eine Ablehnung (einer Initiative aufgrund von Bedenken) angeht (durch eine Minderheit von Prüfern) : Wenn wir andere DiB-Regelungen berücksichtigen wollten, dann ist die kleinste notwendige „Mehrheit“, die für die Initiierung eines innerparteilichen Vorgangs notwendig ist, das 1/10 der Mitglieder (bei der Urabstimmungsregelung - siehe Satzung)).
Wenn ich mich richtig erinnere, sind alle Richtlinien in DiB eben auf diesem „letztendlichen“ Background entwickelt, daß also sozusagen für den Zweifelsfall, 1/10 der Mitglieder, zu allen Fragestellungen, eine Urabstimmung aktivieren könnten. Die Praktikabilität dieser Regelung ist zweifelhaft auf Gesamtpartei-Ebene (zumindest so wie unserer interne Kommunikationskanäle momentan aussehen, denn, wer kann schon so viele Mitglieder direkt ansprechen, um ein Anliegen zu erklären?).

Wenn wir jedoch für das Team (das ja bessere Kommunikation aufweist) als ungefähres analoges Maß, jenes 1/10 der „Betroffenen“ übernehmen würden, hätten wir bei min 11 teilnehmende Mitglieder, die Möglichkeit wieder eine Ablehnung auch zu überstimmen.
Das ist ein zwar nur quantitativer Kompromiss (im Falle von unvereinbare Meinungen innerhalb des Teams, wobei einerseits ein gewisser Schutz von Minderheitsmeinungen berücksichtigt wird, andererseits keine Veto-Situation entsteht, die alles blockieren würde…) aber, besser als gar nichts :wink:

Also, bezogen auf den momentanen Stand im Prüfungsteam, im Falle einer definitiven/endgültigen Ablehnung unter den 5 ersten Teilnehmern (trotz Diskussion), setzt man eine Voting-deadline und wartet, ob eine Überstimmung jener einen Ablehnung evtl. noch erfolgt (insgesamt mindestens 11 Teilnehmer notwendig).
Wenn nicht, sollte gleich eine Kuratoriumsregelung aktiviert werden (siehe ähnlich Abstimmungsordnung).