Liebe Alle,
ein für mich ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Aufgrund der Situation hier auf dem Marktplatz und der Kritik an diesem, will ich euch ein paar Worte schreiben.Vielleicht findet ihr die Zeit über die Feiertage etwas darüber nachzudenken, persönliche Rückschau zu betreiben und Überlegungen anzustellen, wie ihr im nächsten Jahr für DiB zur Verfügung steht oder begleitend, konstruktiv weiterhin mitmachen wollt.
Die Austritte der vergangenen Wochen haben mich sehr nachdenklich und sehr traurig gemacht. Warum, frage ich mich, zerbröseln wir. Es geht mir hier jedoch nicht darum die Schuld zu suchen. Ich male euch ein Bild, dass ich schon lange in mir trage. Ausgehend von dem Bild, auf dem das Einhorn auf das Schachbrett schaut.
Immer wieder habe ich mich gefragt, was bedeutet das?
So entstand meine Interpretation.
Das Einhorn - unser DiB-Spirit - ist die Kraft, die uns alle vereint. Egal woher wir kommen und was wir mitbringen.
Das Schachspiel basiert auf einer klaren Struktur. Der König, eigentlich nicht wirklich beweglich, hat eine Dame zur Seite, die ihn nach allen Seiten schützen kann. Außerdem hat er verschiedene Akteure unter sich, von denen jeder eine Fähigkeit hat. Nun gilt es strategisch vorausschauend die Figuren so zu bewegen, dass die andere Seite handlungsunfähig wird.
Ein bisschen wie im Leben, mit dem Unterschied, dass wir kein Königspaar an der Spitze haben. Allerdings haben wir auch Strukturen in die wir durch Erziehung gelenkt werden. Durch das Bildungssystem (Schule, Studium, Ausbildung), dass durch sein Leistungsprinzip festlegt, ob wir der kleine Bauer (nicht im Sinne von Landwirt) werden oder doch Läufer oder Pferd. Im Spiel wie im Leben wird zurechtgestutzt, wer sich außerhalb seiner zugeordneten Fähigkeit begibt. So gibt es immer Gewinner*innen und Verlierer*innen.
Das Einhorn ist für mich die kreative Kraft, die keine Besiegten zurücklässt.
Vielmehr geht es darum alle miteinzubeziehen. Jede/r bringt etwas mit und Jede/r kann etwas nicht. Um bei dem Schachspiel zu bleiben: das Pferd nimmt den Bauern auf seinem Rücken mit und gleicht somit seine Schwäche aus.
Damit wäre das Spiel jedoch so nicht mehr spielbar. Und genau darum geht es.
DiB ist angetreten um festgefahrene Strukturen aufzubrechen und Einflüsse von Lobbyist*innen abzuschaffen, angetreten um Allen eine finanzielle Basis zu ermöglichen, zur Freiheit zu tun, was mir entspricht, angetreten das Bildungssystem zu verändern, aus dem junge Erwachsene hervorgehen, die selbstbewusst sind und Selbstverantwortung übernehmen können.
Die Wertschätzung der/s Einzelnen, egal woher sie/er kommt, das Vertrauen gemeinsam etwas zu verändern, das ist es was mich von DiB überzeugt hat und hält, weil ich mich dafür einsetzen will.
Vergessen wir nicht, dass wir alle in dem Gewinner-Verlierer-System aufgewachsen sind. Wir sind mehr oder weniger davon geprägt und auch wenn der Wille an der Veränderung zu arbeiten stark ist, fallen wir mehr oder weniger in unsere angelernten Strukturen zurück. Da wird schon auch Mal angemerkt, dass es eines gewissen Intellekts bedarf um mitzuspielen oder es wird verlangt sich sprachlich korrekt auszudrücken. Das widerspricht jedoch unserer Barrierefreiheit.
Die Grundidee von DiB ist doch, Allen die Möglichkeit zu bieten sich politisch einzubringen. Die Kunst, die Vielfalt der Menschen wertzuschätzen, führt uns immer wieder an die Punkte, wo das bestehende System ausgrenzt. Hierauf gilt es einen besonderen Blick darauf zu werfen, uns das bewusst zu machen und das Anders.Machen. zu beweisen.