heute möchte ich gerne etwas, was mich aktuell sehr bewegt, mit euch besprechen:
Die Flutkatastrophe und ihre schlimmen Folgen!
Mir geht es jetzt gerade nicht um die langfristigen politischen Konsequenzen, die ge-
zogen werden müssen, sondern um die schnelle Hilfe, die die Betroffenen JETZT! bräuchten. Was können wir als Partei menschenmögliches tun? Können wir vielleicht mehr tun als nur zuschauen? Wir dürfen wahrscheinlich als Partei kein Geld spenden. Wie wäre es aber mit Sachspenden, wenn wir herausfinden, was am nötigsten gebraucht wird. Ich würde mich freuen, wenn diese Idee hier breiten Anklang finden würde. Ich finde, wir sollten als menschennahe Partei unsere Solidarität sichtbar und aktiv zeigen. Wer von euch macht mit?
Liebe Grüße
Alfonso
Hi Alfonso,
das ist ein guter Aufschlag. Allerdings ist es, wenn man den Berichten glauben darf, von echter Wichtigkeit, dass man sich vor Ort erkundigt, welche (Sach)spenden überhaupt benötigt werden. Geldspenden werden ja von Rundfunkanstalten, Zeitungen und privaten Initiativen gesammelt. Das sind schon eine beträchtliche Anzahl von Millionen zusammengekommen. Vielleicht versuchst du mal, via Telefon herauszubekommen, was benötigt wird. Dann können wir sehen, ob wir was tun können.
Nach meinem Kenntnisstand benötigen die Betroffenen keine Sachspenden mehr. Die wurden zuhauf in die betroffenen Gebiete gesendet. Jetzt hilft nur noch Geld. Als Partei können wir aus unserem „Vermögen“ nichts geben, so meine Rechtsauffassung. Jede/r kann und darf gerne an die caritativen Organisationen spenden. Damit ist am Meisten geholfen. Und als Partei verbietet es sich mit unserer Hilfsbereitschaft hausieren zu gehen. Machen die Anderen auch nicht. Wir können ja am Marktplatz eine Rubrik einrichten, in der Mitglieder und Bewegerin*nen mitteilen, dass Sie gespendet haben. Hat auch Wirkung
Danke zusammen. Das finde ich gut mit der Liste. Wo sollte man die Liste am besten hinmachen? Dann kann ich ja einen einleitenden Text schreiben.
Sollte da drin stehen, wieviel und an welche Organisation?
Tue Gutes und Rede darüber - Spenden ist meiner Meinung nach eine private Sache und sollte in erster Linie keine öffentliche sein. Mit Herz und Verstand geben und sich selber (auch in dem Bedürfnis des Mitteilens) zurücknehmen. An erster Stelle stehen die Opfer/Hilfsbedürftigen und nicht das eigene Ego, das Streicheleinheiten benötigt.
Ich finde es schon fragwürdig, wenn Firmen versuchen sich über öffentliches Spenden ein positives Image verschaffen zu wollen. Wenn das eine Partei tut, ist es noch schräger. Parteien sollten ihre Politik so gestalten, dass nach Möglichkeit keine Situation eintritt, die Spenden überhaupt notwendig macht. Beispiel aus der Obdachlosenhilfe: es macht viele Obdachlose unwahrscheinlich wütend, wenn gerade vor Wahlen Kandidaten zur Höchstform auflaufen, was das partei-werbewirksame Spenden und Helfen angeht. Würde vernünftige Sozial- und Wohnungspolitik betrieben, würde es z. B. Obdachlosigkeit in all seinen Facetten nicht in dem Ausmaß geben.
Meiner Meinung nach würden wir uns als Partei (was das Image betrifft) eher schaden. Denn die Politik hat meist das Wie und Warum der Notlagen zu verantworten.
Spenden und Scheinheiligkeit liegen für mich sehr oft eng beieinander. ich verstehe den Drang und das Bedürfnis etwas tun zu wollen. Solidarität zu zeigen. Und ja, man sollte helfen wo man kann. Aber jeder sollte für sich hinterfragen: geht es um Gewissensberuhigung und dem Drang „hey seht her was für ein guter Mensch ich bin“ oder ist man auch zur Selbstreflektion fähig und erkennt, welchen Anteil man am menschlichen und tierischen Leid überall auf der Welt hat.
Ein möglicher Diskussionspunkt: die Diskrepanz zwischen zunehmender ehrenamtlicher Tätigkeit und dem scheinbaren Rückzug von Staat und Kirche aus der Verantwortung.
Im sekulärem Staat trägt Kirche keine gesellschaftliche Verantwortung - selbst, wenn sie viellen als ‚moralische Instanz‘ dient.
Und ich würde das gerne noch klarer sehen.
Die gesellschaftliche Verantwortung ergibt sich für die Kirche (ev. und kath.) aus den Leitsätzen des Christentums. Barmherzigkeit und Mildtätigkeit - in welchem Kontext diese Begriffe auch immer in den letzten Jahrhunderten bis heute gelebt wurden - haben streng genommen nichts mit einem Staat zu tun. Sie geben und helfen im Namen Christi. Dass sie schon immer Bedingungen daran geknüpft haben, will ich nicht bestreiten. Aber die Trennung zwischen Staat und Kirche hat nichts mit ihrer - sich selbst auferlegten - humanitären Verantwortung zu tun. Selbst wenn sie sagen, nur Clubmitglieder genießen die „Vorzüge“ unserer Milliardenanhäufungen (siehe z. B. Erzbistum Köln) ziehen sie sich immer mehr aus dem Bereich zurück und verlassen sich darauf, dass die Ehrenamtler mit Zeit und Geld die Räder am Laufen halten. Sie nutzen dabei geschickt das staatliche System aus, welches Ihnen Sonderrechte z. B. im Arbeitsrecht einräumt. Und wer mal mit den in Lohn- und Brotstehenden der Kirchen zu tun hatte, wird vielleicht überrascht sein, wie Berufung in der heutigen Zeit aussieht (Dienstanfang und Dienstende).
Ein anderes Beispiel
Es werden immer mal wieder Forderungen laut, das Erzbistum Köln sollte doch mehr von seinem Reichtum für soziale Zwecke geben. Das Erzbistum kontert dann gerne damit, dass die Gelder z. B. in Immobilien gebunden sei. Jetzt suchen Menschen aus Katastrophengebieten in Deutschland händeringend Wohnraum und was kommt vom Erzbistum? Selbst Wohnungsbaukraken wie die Vonovia schaffen es, Wohnraum ad hoc zur Verfügung zu stellen. Und das Erzbistum?
Eben das besterkt mich in der Haltung.
Kein ‚Staat im Staat‘, keine Institution, an die man/frau Ansprüche richtet.
Eine INI zu konkret konsequenter Sekularisierung war doch da - meines Wissens.
Christ sein ist Privatsache und CDU/CSU eh nur ‚devot‘.